Main-Echo vom 3. August 2009

Die Monroe auf dem Marktplatz

Hösbacher Kultnacht  Revue trifft Philharmonie – Raffinierte und lustige Lasershow – Begeistertes Publikum

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Alle Blicke auf die Doppelgängerin einer singenden Sex-Bombe: Doris Dee als Marilyn Monroe während der Hösbacher Kultnacht.
Foto: Harald Schreiber

Hösbach „Happy Birthday, Mr. President“ sang einst Marilyn Monroe für John F. Kennedy. Doris Dee, Imitatorin der einstigen Sex-Bombe, ahmte sie perfekt nach, als sie Alex Schalkhas, dem Geschäftsführer des Elektrizitätswerke Goldbach-Hösbach GmbH, zu deren 100. Geburtstag gratulierte: Ein Höhepunkt der 8. Hösbacher Kultnacht am Freitag auf dem Marktplatz.

Zusammen mit der Miss Island von 2008, Helga Dyrfinna Magnusdottir, überreichte die Monroe-Doppelgängerin einen Blumenstrauß – als Dank für das Engagement des Jubilars, das diesen unterhaltsamen Abend mit ermöglichte.

Gastgeber der Kultnacht war wieder der Kulturverein Hösbach, der zusammen mit dem Gitarrist und Sänger Frank Keller ein Programm zusammengestellt hatte, das musikalisch durch 100 Jahre Musikgeschichte führte und auf Videoleinwand und Großbildschirm die Epochen in Erinnerung rief.

Eine raffinierte und lustige Lasershow, die mit meterhohen realen Flammenstößen endete, aus denen wie durch Zauberhand der mexikanische Tenor Joel Montero zur Schluss-Arie hervortrat, beendete diesen an Höhepunkten reichen Revue-Abend.

Glänzend aufgelegtes Orchester Die glänzend aufgelegte „Neue Philharmonie Frankfurt“ unter Dirigent Paul Momberger eröffnete mit der Filmmusik zu „Das Boot“ und bewies mit dem „Robin-Hood-Prelude“, zu welcher Präzision dieses junge Orchester fähig ist. Im Zusammenspiel mit Frank Kellers Band, Jürgen Sommerfeld am Saxophon, Felix Wiegand am Bass, dem Schlagzeuger Dieter Steinmann und Jochen Engel am Keyboard, zeigten die Musiker, mit welchem Spaß und mit wie viel guter Laune sie diesen Abend gestalten wollten. Dieses Vergnügen sprang sofort auf das begeisterte Publikum über.

Mike Williams verblüffte mit dem Kunststück, gleichzeitig zwei Trompeten spielen zu können, und rief mit seinen unglaublichen tänzerischen Fähigkeiten Szenenapplaus hervor. Begeisterung erntete Felix Wiegand, der bei seiner Soloeinlage auf seinem Kontrabass kniete und dann sogar auf ihm stand, während er spielte.

Frank Keller, der die Show moderierte, bewies seine musikalische Wandlungsfähigkeit: Ob als einfühlsamer Begleiter in „Love me Tender“, gesungen von Magnusdottir, im Duett mit der großartigen Mezzosopranistin Ariane Treffer oder als Solist mit Elvis-, Pink-Floyd-, Karat-, Van-Halen- und Beatles-Stücken – immer wirkte er überzeugend und inspiriert.

Eine Augenweide boten die fünf Solistinnen, die sich auch zum Trio als Andrew Sisters, zu viert als Soul Sisters oder auch zu fünft als Background-Sängerinnen zusammengetan haben, durch ihren ständig gewechselten glamourösen Garderoben. Ina Morgan brillierte mit Lilly Marleen, Doris Dee sang Marilyn Monroes „Diamonds are a Girls best Friend“ perfekt, Simone Kerchner gefiel mit „Mylord“ von Edith Piaf und löste wohligen Rückenschauer aus, als sie vom Balkon eines Nachbarhauses mit „Don’t cry for me, Argentina“ aus Evita überzeugte.

Ariane Treffer sprühte nur so vor Temperament und Charme, schlüpfte in viele musikalische Stilrichtungen und brillierte bei den Musical-Songs aus „Phantom der Oper“ und „Der Zauberer von Ozz“.

Bernd Bauer